Nutzen Sie Ihre „versteckte Fabrik“!

Die „versteckte Fabrik“

Stellen Sie sich vor, sie könnten alle ihre Aufträge in der Fertigung ohne Korrekturen und pünktlich zum festgelegten Termin fertigstellen. Ist das eine Illusion, oder kann das Realität werden?

Wir sind der Meinung, das kann Realität werden. Und wir haben dafür auch konkrete Ansatzpunkte und Beispiele. Für die Umsetzung gilt es, die „versteckte Fabrik“ im eigenen Prozess zu finden.

Der Begriff der versteckten Fabrik wurde seit der Mitte der 80er Jahre genutzt. Seitdem hat sich die Definition einige Male geändert. Daher möchte ich den Begriff kurz definieren, wie er aus Sicht der Prozessoptimierung meist gesehen wird.

Aus Sicht der Prozessoptimierung stellt die „versteckte Fabrik“ das Potenzial dar, das durch nicht wertschöpfende Schritte im etablierten Prozess nicht genutzt werden kann.

Wertschöpfende Schritte sind die Prozessschritte, die dem Produkt im Prozess einen Mehrwert geben. Das heißt, das Produkt wird durch diese Schritte veredelt, und der Abnehmer ist bereit dafür einen höheren Preis zu bezahlen.

Nicht wertschöpfende Prozessschritte sind alle die Tätigkeiten, die wir in unserem etablierten Prozess ausführen, um abweichende Produkteigenschaften in die Spezifikation zu bringen, den Ablauf neu zu ordnen, um geänderte Prioritäten zu berücksichtigen, Anlagen oder Maschinen freizumachen, damit andere Fertigungen durchgeführt werden können und so weiter.

Warum machen wir diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten? Weil wir es mit den vorhandenen Mitteln und Fertigkeiten nicht besser hinbekommen. Das ist weniger Vorwurf als ein Hinweis an welcher Stelle Sie den Eingang finden, um die „Versteckte Fabrik“ zu nutzen. In den folgenden Beiträgen werden wir das Thema am Beispiel der Farbtonkorrektur näher betrachten und konkrete Lösungsansätze für eine Produktivitätsoptimierung bei niedrigen Investitionskosten beschreiben.

Aber schauen wir erst einmal in den Prozess der Lackherstellung:

Die Darstellung zeigt eine Grundauffertigung. Das bedeutet, die Fertigung einer einzelnen Charge enthält vom Rohstoff bis zum gelieferten Produkt alle Produktionsstufen. Innerhalb dieser Prozesskette gibt es eine Fehlerfortpflanzung, die dazu führt, dass die erste Probe, die im Labor kontrolliert wird, eine nicht tolerierbare Abweichung zu den Sollwerten zeigt. Meist finden in den vorherigen Prozessschritten nur unzureichende Kontrollen statt. Das Ergebnis ist ein Prozess, der dem Prinzip „Messen und Korrigieren“ folgt.

Erst an dieser Stelle zeigt sich die Abweichung von einem idealen Prozess. Oft liegt die Anzahl der Korrekturen zwischen 3 und 5 Zyklen und benötigt je Zyklus zwischen zwei Stunden und einen Tag. Genau hier liegt ihre versteckte Fabrik. In der Praxis werden wir oft damit konfrontiert, dass diese Korrekturen am Ende ja notwendig seien, weil Prozesskontrolle vorne im Prozess zu aufwändig, langwierig und teuer ist.

In den folgenden Beiträgen werden wir genauer beleuchten, welche Auswirkungen dieses Vorgehen hat und welche Optionen es gibt, die versteckte Fabrik zu nutzen und zu einem Prinzip „Messen und Steuern“ zu kommen. Den Prozess von Anfang an unter Kontrolle zu haben, ist der Weg, die „Versteckte Fabrik“ zu nutzen.

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