Vermeiden Sie Korrekturen! Vollständig!

Die ISO 787-24 beschreibt die Farbstärke als die Fähigkeit eines Pigmentes, eintretendes Licht zu absorbieren und dabei die Fähigkeit zu haben, zum Beispiel eine weiße Farbe einzufärben oder abzudunkeln, in die es eingearbeitet wird.

In der Praxis wird für ein Buntpigment eine Pasten-Charge in einem definierten Verhältnis mit einem Standard-Weiss gemischt, appliziert und gemessen. Eine Folgecharge wird auf dieselbe definierte Weise bearbeitet. Anschließend werden die Spektren verglichen. So weit, so gut, wären da nicht verschiedene Grundvoraussetzungen und Einflussfaktoren, die einem in der Praxis das Leben schwer machen.

Zum einen sind da die Applikationsmethoden:

  • Rakeln
  • Lackieren
  • Flüssiglackfarbmessung, statisch
  • Flüssiglackfarbmessung, dynamisch

Problematisch bei den ersten beiden Methoden sind das Deckvermögen und der Glanzgrad und aus prozesstechnischer Sicht die Trocknungszeiten. Bei der statischen Flüssiglackfarbmessung, wenn das Material während der Messung ruht, können Adhäsions- oder Antrocknungseffekte die Messergebnisse beeinflussen. Bei allen diesen Verfahren sind Flokkulationseffekte häufige Begleiterschienungen, die die Ergebnisse ebenfalls beeinflussen. Bei der dynamischen Flüssiglackfarbmessung haben diese Effekte zwar keinen großen Einfluss, da es sich aber um eine berührungslose Messung von Material in Bewegung handelt, sind der Messabstand und die Scherung während der Messung konstant zu halten. Wir von ORONTEC haben zwei Messgeräte entwickelt, die die berührungslose Messung flüssiger Filme reproduzierbar und genau ermöglichen.

Zum anderen gibt es auch unterschiedliche Berechnungsmethoden:

  • Vergleich des Wertes im Spektrum bei maximaler Absorption
  • Integraler Vergleich der Fläche unter dem Spektrum ohne Gewichtung
  • Integraler Vergleich der Fläche unter dem Spektrum mit Gewichtung

Ausgehend von exakt gleichen Spektren, können die Unterschiede in den Ergebnissen sehr unterschiedlich sein:

Das Beispiel zeigt, dass nicht alle Methoden bei jedem Verlauf der Spektren gute Ergebnisse liefern.

Während bei dem Aufhellvermögen und der Farbstärke des „Schwarz“ noch ähnliche Werte angezeigt werden, Liefern die integralen Methoden sehr unterschiedliche Werte. Insbesondere bei der Gelbpaste ist die Abweichung sehr erheblich. Mittels Ausmischversuchen wurde bestätigt, dass der gewichtete Algorithmus von ORONTEC genau die Werte liefert, die zu einer kleinen akzeptablen Abweichung führten. Ganz ohne Berücksichtigung der Farbstärkefaktoren hatte eine Nachstellung des Beispielfarbtones mit dem zweiten Satz Mischkomponenten eine Abweichung von dE* = 2,1. Mit Berücksichtigung der Farbstärkefaktoren des gewichteten Algorithmus ist der Farbabstand nur dE*=0,2.

Ein Verfahren, um die Güte der Farbstärkeermittlung zu quantifizieren wird Inhalt des nächsten Blogbeitrags sein.

Die Farbstärke korreliert definitionsgemäß direkt mit der Konzentration eines Farbmittels. Wird die Farbstärke ungenau oder ganz falsch bestimmt, führt das im Ergebnis zu genau den Korrekturen, die ihre „versteckte Fabrik“ ausmachen. Die Methode hat daher einen direkten Einfluss auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg ihrer Produktion und Ihres Unternehmens. Wer Farbstärken falsch misst oder falsch gemessene Werte nutzt, verschenkt Geld.

Im nächsten Beitrag stellen wir Ihnen ein einfaches Verfahren vor, wie Sie herausfinden, wie gut Ihre Farbstärkemethode ist.