Kennen Sie den Weg zum optimalen Lackierprozess?

Jeder Betreiber einer Lackieranlage kennt vermutlich das Problem, dass sich immer wieder Fehler oder Unregelmäßigkeiten im Prozess einschleichen und sich nur mit großem Aufwand an Nacharbeit und Abstimmung mit den Zulieferern wieder beseitigen lassen. Aber ist das ein unumstößliches Naturgesetz? Wir denken nein – und beschreiben hier, wie man diesen „Betriebsunfall“ geschickt umgehen kann und welche innovativen Messmethoden dabei eine optimale Unterstützung bieten.

Grundsätzlich sollte man für den Erfolg:

  • die gesamte und nicht nur die eigene Prozesskette betrachten.
  • keine retrospektive Qualitätskontrolle, sondern eine prospektive und proaktive Prozesskontrolle anstreben.
  • die Kundenanforderung schon in die Entwicklungsphase mit einbeziehen.

Die Kontrolle des Materials.

Um von Anfang an auf Nummer sicher zu gehen, sollten die Eigenschaften des Materials schon sehr früh im Prozess untersucht werden. Die Aufgabe, eine Farbe so zu messen, wie sie durch Pigmente, Bindemittel und Additive im flüssigen Lack vorliegt, übernimmt das „Q-Chain LCMSystem“. Dabei wird der Lack auf eine rotierende Scheibe aufgetragen und dann das Spektrum berührungslos aus drei Winkeln gemessen. Aus den Spektren können verschiedene Farbdaten ermittelt werden. Da das Material in flüssigem Zustand untersucht wird, kann eine wesentliche Quelle der Prozessstreuung, der Einfluss durch die Lackierung, ausgeschlossen werden.

Die Untersuchung der Beschichtung

Bei der weiteren Verarbeitung des Lackmaterials ist das Prozess-Ergebnis von einigen messbaren Parametern abhängig. Um zum Beispiel Lacksysteme zu bewerten, wird ein Zusammenhang zwischen dem Erscheinungsbild und der Schichtdicke hergestellt – ein Job für den „Q-Chain Surface Scanner Automatic“. Er misst Prüfbleche, die vorher mit einem Schichtdicken-Gradienten lackiert wurden. So erhält man Informationen über den Schichtdickenbereich, in dem die Lackierung zu den gewünschten Ergebnissen führt. Die Schichtdicke kann anschließend als Kontrollgröße im folgenden Applikationsprozess genutzt werden.

Der Vorteil von Prozess-Optimierungen

Neben der entsprechenden Messtechnik unterstützen Produktionssysteme dabei, die Prozesse auf eine prospektive und proaktive Vorgehensweise auszurichten. Mit „Flow2Grow“ ist jetzt erstmalig ein auf die Lack- und Beschichtungsindustrie bezogener Optimierungsansatz entwickelt worden. Das System nutzt eine Kombination aus statistischen Methoden, Werkzeugen für das Projektmanagement und optimierter Messtechnik.

Die Kombination dieser unterschiedlichen Optimierungen macht es möglich, materialbedingte Lackierfehler fast vollständig abzuschalten – ein Ziel, das man bei den ständig wachsenden Ansprüchen an Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz von Produktionsprozessen durchaus anstreben
sollte.

Wenn es Sie interessiert, mit welchen anderen Ideen wir die Prozesse in der Lack- und Farbenindustrie noch optimieren können, schauen Sie einfach in unseren Newsletter. Oder kommen Sie mal wieder hier vorbei. In unserem Blog werden wir regelmäßig darüber berichten.